Im Studium bekamen wir die Aufgabe eine Lochkamera zu bauen. Ich schnappte mir also einen Karton, dichtete ihn ab, pikste ein Loch hinein, klebte Fotopapier innen fest und fing an erste Fotos zu schießen. Bei Lochkameras gibt es das Problem, dass man die Belichtungszeit schätzen muss und somit viel rumprobiert wird, bevor man ein gutes Resultat hat. Oft sind es mehrere Minuten, weshalb ich unbewegte Motive fotografiert habe. Ich war begeistert wie scharf die Bilder geworden sind, da es ja eigentlich nur ein Karton mit einem Loch ist.
Zwei der hier gezeigten Bilder habe ich von meinem Balkon aus geschossen. Um das Papier zu wechseln (es darf kein Licht aufs Papier kommen, da das Bild sonst schwarz wird) habe ich mein Bad komplett abgedichtet und quasi blind den Karton geöffnet, das Papier herausgenommen, in die Spezial-Tüte gelegt und ein neues Blatt in den Karton geklebt. Das war ziemlich fummelig, da man ja alles erfühlen muss, aber dafür ist es doch erstaunlich gerade geworden.
In der Uni habe ich die Fotos dann in der Dunkelkammer entwickelt und getrocknet.
Das Projekt hat wirklich Spaß gemacht. Es war auch toll zu sehen wie die Anderen das Abdichtungsproblem der Kamera gelöst haben und wie unterschiedlich die Motive waren. Einige haben sich auch an Portraits probiert, was nur in einer wirklich hellen Umgebung funktioniert, um die Belichtungszeit nicht allzu lang werden zu lassen. Man muss ja doch irgendwann atmen oder zwinkern.